Zurück auf der Dorfstraße stehen wir vor dem Spritzenhaus. An ihm vorbei führt der Weg zum Insthaus II des Hofes Federmann.
In der ersten Wohnung lebt Emil Eisenberg mit seiner Frau Luise. Sieben Kinder wachsen in der Familie auf. Emil Eisenberg ist als Sohn von Karl Eisenberg und seiner Frau Rosine in Geidau geboren. Er führt auf dem Hof Federmann die Arbeit seines Vaters weiter. Im Dorf sagt man zwar er sei dort Kutscher, das aber beschreibt sein Arbeitfeld nicht im vollen Umfang. Wohl ist er verantwortlich für die wertvollsten Pferde und auch bei repräsentativen Fahrten kutschiert natürlich Emil Eisenberg; aber genau so gut fährt er in der Erntezeit vierspännig lang, zudem bespricht Richard Federmann und später auch seine Frau, die Einteilung der Arbeitskräfte auf dem Hof mit ihm. Das alles entspricht aber dem Arbeitsbereich des Kämmerers auf einem Gutshof.
Bei der Feuerwehr hat Emil Eisenberg als Löschmeister, die wichtigste Position nach dem Brandmeister. Schon Anfang Januar 1945 bringt er, selbstbewusst und in Vorausahnung dessen was da kommen wird, seine Familie nach Pillau.
Mit einem Schiff gelangt sie nach Lübeck und findet in Sandesneben, Krs. Storman, ein Unterkommen.
Emil Eisenberg muss in Geidau verbleiben, gelangt aber später über See nach Dänemark und wird dort interniert. Auch diese Familie wird durch den DRK-Suchdienst zusammengeführt.
In Sandesneben arbeitet Emil Eisenberg als Küster bei der Kirchengemeinde.
Am 28.12.1972 stirbt er dort, seine Frau folgt ihm am 06.04.1989 im 91. Lebensjahr. Sohn Fritz fällt am 01.04.1945 in der Gegend von Göttingen.
Auch die Töchter Elfriede, Liselotte und Christel weilen nicht mehr unter den Lebenden. Die Töchter Ursula, Inge und Gerta finden in Hamburg Arbeit und ihre Ehemänner, sie leben noch heute dort.
An die weiteren Bewohner des Insthauses II vom Hof Federmann habe ich keinerlei Erinnerungen, es war eben, wie schon einmal erwähnt - das andere Dorfende.
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